Butter bei die Fische

Blog für B2B-Vertrieb & Online-Business

Die richtige Rechtschreibung fürs Business

Geht Ihnen das auch so? Sie schreiben eine E-Mail, Rechnung, Präsentation Blogartikel o.ä. und sind sich nicht ganz sicher: Alte Rechtschreibung? Neue? Duden-Empfehlung? In den letzten Jahren fällt es zumindest mir nicht immer leicht, das korrekte Deutsch zu verwenden. Gut, meine ehemaligen Deutschlehrer könnten da in puncto Zeitgefühl eventuell anderer Meinung sein. ;-)

Ein paar Dinge aber waren schon immer richtig bzw. schon immer falsch und haben sich durch noch keine Reform geändert. Um einige, die Sie täglich im Business benötigen, geht es hier. Ach, das hat nix mit Vertrieb zu tun? Da haben wir aber alle mal freundlich gelacht! Los geht’s.

Da haben wir’s schon, ein Apostroph gefolgt von einem „s“. Korrekt, wenn es ein „es“ ersetzen soll. Also wie gerade bei „Los geht’s“ oder „Da haben wir’s schon“: passt. Und doch sehe ich es immer wieder an den kuriosesten Orten: Zum Beispiel „Unsere AGB’s“ (wohl für einen Plural gedacht), „Weitere Info’s“ (ebenfalls) oder „…für’s Business“. Alles falsch. Richtig: „Unsere AGB“ (der Plural steckt in den drei Buchstaben schon drin), „Weitere Infos“ (ebenfalls) und „…fürs Business“ (hier als Präposition mit einem bestimmten Artikel).

Geschäftsbriefe beginnen oft schon mit der Anschrift falsch. Es heißt immer noch „Herrn Dr. Kalle Vertriebshecht“ (Akkusativ) und nicht etwa nur „Herr“. Wenn eine Straße einen Namen enthält, wird diese mit Bindestrichen geschrieben, zum Beispiel „Dr.-Kalle-Vertriebshecht-Straße“. „Straße“ übrigens wird hierzulande noch immer mit „ß“ geschrieben. Immer. Selbst wenn der Kunde es im eigenen Impressum falsch stehen hat. Da hat sich der Leadagentur-Praktikant bei der Migration vertippt.

Internet World München

Ist trotzdem nett gemeint

Immer wieder gern gesehen und ein Anwärter auf die nächste Rechtschreibreform: „Herzlich Willkommen“. Nein, nicht nur an Ortseingängen steht das oft so. DAX-Unternehmen! In der Präsentation. Am Point of Sale. Richtig wäre gewesen: „Herzlich willkommen“ (Adjektiv). Die normative Kraft des Faktischen ist allerdings schon so stark geworden, dass die Mehrheit ausgerechnet die korrekte Version für falsch halten könnte und davon haben Sie nichts. Sie wollen lieber keine Diskussionen? Schreiben Sie einfach „Willkommen!“, damit liegen Sie immer richtig.

Uneinheitlichkeit herrscht auch bei englischen Begriffen: Hier sind „E-Mail“, „E-Commerce“ oder „E-Business“ korrekt, nicht etwa „eMail“, „Email“ usw. Dagegen heißt es aber immer noch (richtig) „Know-how“ oder „Get-together“. Warum auch immer — meine Idee war’s nicht! ;-)

Schön wäre es dann noch, wenn die Groß-/Kleinschrift bei „Ihr“ und „ihr“ öfter stimmen würde. Wenn eine GmbH „Ihre“ Probleme lösen will, dann sind das die Probleme des Lesers. In Kleinschrift dagegen die der GmbH. Beides formal korrekt, aber wenn der Bezug nicht stimmt, kann es unfreiwillig komisch werden. Ebenso mit „Sie“ und „sie“.

So, gemäß der 80/20-Regel sollten diese Hinweise für die meisten Präsentationen oder E-Mails genügen. Wer die Kür will, besuche die „Zwiebelfisch“-Kolumne beim Spiegel. Aber nicht wundern: Es gibt so viele Ausnahmeregeln — Spaß macht das nicht.

Was sind Ihre Lieblinge, über die Sie regelmäßig stolpern? Hoffentlich natürlich nicht in diesem Blog! ;-)

5 Kommentare

  1. Suuuper Tipps! Und so gut verständlich – echt klasse.
    Ich muss auch zugeben, dass ich bei der Anschrift alle Fehler mache, die Du aufgeführt hast. Auch gut zu wissen, dass E-Mail, E-Commerce so geschrieben wird, da war ich mir nicht sicher – auch nicht bei Know-how und Get-together. Habe ich dann aber intuitiv immer richtig gemacht. :)

    Bei anderen regt mich immer das „Deppen-Apostroph“ auf – hier sieht man noch mehr Apostrophen-Katastrophen http://www.deppenapostroph.info/.

    Wie sieht es aus mit der Grußformel am Ende von Briefen?
    Ist „Beste Grüße“ und „Viele Grüße“ OK oder muss es ganz korrekt immer noch „Mit besten Grüßen“ in der offiziellen Kommunikation heißen?

    Liebe Grüße :)
    Dina

    • Hey Dina,

      wenn der Adressat so weit gelesen haben, kann eigentlich fast nichts mehr schiefgehen. ;-)

      Ich bevorzuge „Mit freundlichen Grüßen“, denn es ist einfach das, was es ist. Halte ich auch für den Standard der offiziellen Kommunikation.

      Wem das zu langweilig ist: „Freundliche Grüße“ oder in der Tat „Beste Grüße“ passen ebenfalls, wobei ich „Beste Grüße“ etwas kühl finde, keine Ahnung, warum eigentlich.

      Für „Viele Grüße“ oder gar „Schöne Grüße“ sollte schon ein freundschaftlicher Kontakt bestehen, mit mehr als nur einem Gespräch und bei gegenseitiger Wertschätzung. Da wäre ein „Mit freundlichen Grüßen“ natürlich etwas unpassend. :-)

      Aber anders als bei der Rechtschreibung darf da jeder andere Vorlieben haben. Wenn vor einem Urlaub des Ansprechpartners ein schöner solcher gewünscht wird, dann wird so ein Anschreiben sogar bei einem „Mit freundlichen Grüßen“ etwas persönlicher.

      Liebe Grüße und ein schönes Wochenende! ;-)

  2. Hi Dirk,
    danke für Deine Antwort. Ich meinte zwar eher nicht den Inhalt – ob nun freundliche, beste, viele oder schöne Grüße – aber indirekt hast Du die eigentliche Frage auch mit beantwortet. ;) Ich habe mich aber auch nicht klar ausgedrückt.

    Wollte wissen, ob es grammatikalisch-rechtschreiberisch-hochoffiziell heute noch „Mit … Grüßen“ heißen muss oder ob das „Mit“ eben weggekürzt werden kann auf „… Grüße“. Ich schreibe letzteres auch viel lieber, finde die Mit-Formel etwas antiquiert. Meine aber dass ich mal irgendwo gelesen habe, dass das „Mit … Grüßen“ noch so die vorgeschriebene Floskel ist und ohne Mit sei es umgangssprachlich.

    Mir fällt gerade auf, dass bei Kommentaren zu so einem Artikel, ich mir sehr viel Mühe gebe, ordentlich zu schreiben.

    Greetz ;)
    Dina

    • Hehe, geht mir genauso (mit der Mühe). Aber vielleicht entwickelt sich Sprache nur über Fehler weiter, sonst würden wir noch alle so schreiben wie Walther von der Vogelweide… ;-)

      Wenn ich mit „Sehr geehrte…“ beginne, ende ich eigentlich immer mit „Mit freundlichen Grüßen“. Bei einem „Hallo…“ dagegen würde das etwas seltsam klingen. Ich halte Ersteres für den Standard, aber wenn sich die Gelegenheit ergibt (weil zum Beispiel das Gespräch davor schon gut war), davon abweichen zu können, nutze ich diese. Sieht dann immer besser aus als all die anderen Business-Anschreiben, die der Ansprechpartner täglich so erhalten mag.

      Aber nur dann!

      Grüßli ;-)
      Dirk

  3. Danke für Deine klare Antwort. Ich werd’s beherzigen, definitiv bei Bewerbungen und anderen hochoffiziellen Schreiben.

    Im Online Business kann allerdings die sehr förmliche Anrede auch nicht gut ankommen. Selbst wenn man jemanden nicht kennt. Wenn ich da Anschreiben bekomme mit „Sehr geehrte Frau X“ dann denke ich mittlerweile schon „wow, da ist eine/r aus der alten Schule“. Es gibt aber auch noch Kollegen im Konzern, die schon was älter sind, die mich auch so anschreiben weil sie mich niht kennen. Bin dann immer irritiert. „Guten Tag“ gefällt mir besser und ist unter Onlinern vielleicht auch ein guter Mittelweg, nicht ganz so retro rüberzukommen. Diese megalockere, dabei aber oft uncoole Onliner-Duzelei sollte es im ersten Anschreiben auch nicht sein, aber so ein Mittelweg ist schon gut.

    Hochachtungsvoll :P
    Dina